Der Kontrapunkt ist eine Kompositionstechnik, bei der zur Melodie (oder zu einzelnen Tönen einer Melodie) Gegenstimmen geschrieben werden, welche sich sowohl harmonisch einfügen, als auch als eigenständige Melodie (Thema/Subjekt) betrachtet werden können. Damit das funktioniert müssen bestimmte Kompositionsregeln eingehalten werden, um die verschiedenen Stimmen sich im Hörerlebnis gut voneinander abheben und nicht mit einander verschmelzen zu lassen. Beispielsweise ist auf unterschiedlichen Rhythmus, bestimmte Intervalle und die Vermeidung von Parallelen zu achten. Die Auffassung über die Beschaffenheit und Radikalität dieser Regeln hat sich von Epoche zu Epoche mit den verschiedenen Lehren etwas gewandelt. Typische Formen kontrapunktierter Kunstmusik sind Fuge und Kanon.
Die Kunst mehrstimmiger Werke, in denen Motive von verschiedenen Stimmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgegriffen werden (Imitation) und so gegen die anderen Stimmen laufen, reicht bis ins Mittelalter zurück. In der Renaissance und im Barock hatte der Kontrapunkt seine Blütephase, er war dort einer der wichtigsten Kompositionstechniken. Er findet aber bis heute seinen Weg in Kompositionen. Dabei ist der Kontrapunkt nicht an die Kunstmusik gebunden, sondern taucht ebenso in modernen Musikrichtungen wie Jazz oder in bestimmten Rock-Stilen auf.
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