Die Galizische Gaita, spanisch gaita gallega, kurz Gaita, von arabisch al-ghaita; ist eine Sackpfeife aus Galizien in Nordspanien.
Zur Bezeichnung
Gaita bezeichnet eine Reihe von Sackpfeifen und Doppelrohrblattinstrumenten ohne Luftsack im arabischen Nordafrika und in Südeuropa, zum Beispiel die bulgarische Sackpfeife kaba gajda (deutsch meist Gaida) und die Oboen Ghaita im Maghreb sowie Algaita im Niger. Im Maghreb werden die Namen Ghaita und Zamr synonym verwendet und bezeichnen nicht nur die dortigen, sondern auch die im gesamten nordafrikanisch-orientalischen Raum weit verbreiteten, vom arabischen Konsonantenstamm z-m-r abgeleiteten Doppelrohrblattinstrumente wie Mizmar oder Zummara.
Aufbau
Der Sack besteht traditionell aus einem Ziegenfell oder Schaffell (fol), heute oft auch aus Textilmembran, und ist mit Tuch überzogen oder hat farbige Besätze. Das Anblasrohr (soprete) hat innenliegend ein Ventil (zapon), dazu gibt es ein bis drei Bordunpfeifen/Bordune und eine Spielpfeife/einen Chanter (punteiro). Alle Pfeifen sind an dem Sack durch bocales (buxas, buxainas) befestigt.
Der größte der Bordune (ronco, roncón) befindet sich direkt neben dem Anblasrohr. Er setzt sich aus den drei Teilen primo, segundo und tercio copa zusammen, die ganze Formation nennt sich a vara do ronco. Der ronco ist zwei Oktaven tiefer als der Grundton der Spielpfeife. Am ronco hängt eine mehrfarbige Fransenschnur (borla oder farrapo), mittig ist eine Quaste, die perilla, vorhanden. Sofern der zweite, höhere Bordun vorhanden ist, nennt man ihn ronqueta. Er steht eine Oktave unter dem Grundton der Spielpfeife. Selten findet man einen dritten Bordun im Oktav- oder Quintabstand, den ronquillo.
Alle Bordunpfeifen verlaufen zylindrisch und sind mit Einfachrohrblättern versehen (pallons), die Spielpfeife hingegen hat eine konische Bohrung und ein Doppelrohrblatt (palleta).
Es gibt unterschiedliche Formen der Gaita: