Instrumentenglossar

Cornamuse

Die Cornamuse (frz.; auch it. cornamusa) ist ein Doppelrohrblattinstrument mit Windkapsel mit zylindrischer, gedackter Röhre. Es ist klanglich dem Krummhorn verwandt, ist aber leiser und zarter als dieses. Wird der Deckel abgenommen, so ist der Klang im Vergleich zum Krummhorn lauter und kräftiger.

Die Cornamuse besitzt sieben vorderständige Grifflöcher und ein Daumenloch für den linken Daumen. Der Tonumfang beträgt eine große None. Bei der modernen Cornamuse ist der Tonumfang durch zwei Klappen nach oben erweitert und beträgt dann eine Undezime.
Es gibt die Stimmlagen Sopran, Alt, Tenor, Bass und Großbass. Kleinere und größere Instrumente wurden versuchsweise gebaut, konnten sich aber nicht durchsetzen. Wie bei den meisten Holzblasinstrumenten der Renaissance ist die c/f-Stimmung üblich. Cornamusen sind mittels Gabelgriffen chromatisch mit Ausnahme der kleinen Sekunde zum tiefsten Ton spielbar.

Die Cornamuse ist bereits für die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts mehrfach belegt, in Italien ebenso wie für die Hofkapelle München unter der Leitung Orlando di Lassos. Mit dem musikalischen Übergang von der Renaissance zum Barock im 17. Jahrhundert geriet sie aus der Mode. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Cornamusen gebaut und gespielt. Neben der Wiedergabe von Musik aus Mittelalter und Renaissance wird die Cornamuse vereinzelt auch bei Folk und moderner Musik eingesetzt.
Glastonburypipe ist eine relativ junge Bezeichung für eine Cornamusenart.

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Achtung!
Cornamusa (it.) bezeichnet auch eine Sackpfeifenart, z. B. die italienische Piva und den französischen Dudelsack Cornemuse.