Instrumentenglossar

Flutina

Die Flutina ist eine frühe, französische Form eines Akkordeons, genauer gesagt, ein Vorläufer des diatonischen Knopfakkordeons. Die Bezeichnung "Flutina" ist eigentlich ein englischer Name für die französischen Bezeichnungen accordéon diatonique, accordéon mélodique, clavier (Tastatur) mélodique oder accordéon romantique. Bei all diesen Instrumenten sind die Luftklappen außen, während bei der Flutinaform die Luftklappen auf der Innenseite, direkt über den Tasten sind, so dass die Luft aus einem schmalen Spalt hinter der Tastatur entweicht, was einen "flötenähnlicheren" Klang erzeugen sollte. Ob auch die französischen Hersteller die Bezeichnung Flutina benutzten, ist nicht bekannt.
Die Flutina weist ein oder zwei Reihen an Melodieknöpfen/-tasten auf, die auf Zug des Balgs die Grundtonart (Tonika) spielen. Meist gibt es keine Bassknöpfe; die linke Hand bewegt den Balg. Vor der Tastatur befindet sich ein Wippschalter (frz. "bascule d'harmonie"), den man mit dem Daumen umlegen kann, so dass ein einfaches Bordun erklingt: Tonika auf Zug (C/g) sowie Dominante (Töne G/d) auf Druck, ohne Dur- oder Mollterzen.
Das "Innenleben" einer Flutina ähnelt eher dem einer Concertina, daher auch die klangliche Verwandtschaft zur Concertina.