Die Fiedel oder Fidel (engl. fiddle; frz. vièle, vieille; it. viella; sp. fidula) ist ein vermutlich im Mittelalter aus dem Orient über Spanien nach Zentraleuropa eingeführtes Streichinstrument. Die große Vielfalt der auf Abbildungen aus jender Zeit überlieferten Korpusformen macht eine Abgrenzung des Instruments schwierig. Eindeutig feststellen lässt sich lediglich, dass es sich um ein Instrument mit lediglich drei Saiten handelte, das überwiegend in Armhaltung, seltener in Kniehaltung gespielt wurde.
Darstellungen des 12. und 13. Jahrhunderts zeigen indessen zwei verschiedene, jeweils jedoch vereinheitlichte Typen der Fiedel: eine mit ovalem Korpusumriss, abgesetztem Hals mit Wirbelplatte für vorder- oder hinterständische Wirbel und C-förmigen Schallöchern, eine andere mit stärker der Gitarre ähnlichem Umriss in Achterform. Bei beiden Formen handelt es sich um Zargeninstrumente.
Hieronymus de Moravia gibt Ende des 13. Jahrhunderts in Tractatus de Musica für die fünsaitige Fiedel folgende drei Stimmungen an. Die erste angegebene Saite ist dabei jeweils eine Bordunsaite:
Auf den ersten Blick ähnelt die Flamencogitarre der Konzertgitarre, wobei eine Flamencogitarre häufig mit einem Schlagschutz (span. golpeador) ausgestattet ist, damit sie bei Anwendung der perkussiven Technik Golpe vor Beschädigungen geschützt ist.
Von außen nicht sichtbar ist, dass viele Gitarrenbauer bei der Flamencogitarre eine andere Deckenkonstruktion wählen.
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist das Gewicht: Die Flamencogitarre ist leichter als eine Konzertgitarre wegen einer dünneren Wandstärke von Boden, Zargen und Decke. Zudem ist der Korpus einer Flamencogitarre oft weniger tief, d.h. die Zargen sind bis zu 2–3 cm schmäler.
Der erste Gitarrenbauer, der zwischen Flamencogitarre und Klassischer Gitarre unterschied, soll Don Antonio Torres (1817–1892) gewesen sein. Er soll um 1867 erste Flamencogitarren gebaut haben.
Die Saitenlage ist traditionell eher niedrig, wodurch durchaus erwünschte perkussive Nebengeräusche entstehen. Da Flamenco-Gitarristen jedoch heute oft einen konzertanten Stil pflegen, wird mitunter eine höhere Saitenlage verlangt.
Unterricht
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In dem Video wird erklärt, welchen Einfluss Paco de Lucía auf den Bau der Flamencogitarren hatte.
Die Flutina ist eine frühe, französische Form eines Akkordeons, genauer gesagt, ein Vorläufer des diatonischen Knopfakkordeons. Die Bezeichnung "Flutina" ist eigentlich ein englischer Name für die französischen Bezeichnungen accordéon diatonique, accordéon mélodique, clavier (Tastatur) mélodique oder accordéon romantique. Bei all diesen Instrumenten sind die Luftklappen außen, während bei der Flutinaform die Luftklappen auf der Innenseite, direkt über den Tasten sind, so dass die Luft aus einem schmalen Spalt hinter der Tastatur entweicht, was einen "flötenähnlicheren" Klang erzeugen sollte. Ob auch die französischen Hersteller die Bezeichnung Flutina benutzten, ist nicht bekannt.
Die Flutina weist ein oder zwei Reihen an Melodieknöpfen/-tasten auf, die auf Zug des Balgs die Grundtonart (Tonika) spielen. Meist gibt es keine Bassknöpfe; die linke Hand bewegt den Balg. Vor der Tastatur befindet sich ein Wippschalter (frz. "bascule d'harmonie"), den man mit dem Daumen umlegen kann, so dass ein einfaches Bordun erklingt: Tonika auf Zug (C/g) sowie Dominante (Töne G/d) auf Druck, ohne Dur- oder Mollterzen.
Das "Innenleben" einer Flutina ähnelt eher dem einer Concertina, daher auch die klangliche Verwandtschaft zur Concertina.