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Gehörbildung

In der Gehörbildung wird die Fähigkeit herausgebildet und trainiert Töne, Tonhöhen, Intervalle, Akkorde und Rhythmen rein nach Gehör zu erkennen. Dies ist für jeden Musiker hilfreich, aber von besonderer Bedeutung für Dirigenten und Konzertmusiker, Musikwissenschaftler und nicht zu letzt für Musiklehrer selbst.
Durch die Gehörbildung wird ein unmittelbares Gefühl dafür aufgebaut, wie ein Ton an welcher Stelle in einer Melodie wirkt und welche Funktion er einnimmt (warum der Komponist ihn dort eingefügt hat). Dies erleichtert den Überblick in komplexen Stücken zu behalten und neue Stücke zu lernen.
Natürlich ist es nicht Ziel der Gehörbildung ein absolutes Gehör auszubilden, sondern darum ein größeres Verständnis für musikalische Zusammenhänge zu bekommen.

Wer sein Gehör bilden, bzw. in Gehörbildung unterrichtet werden möchte, findet entsprechende Lehrer auf dieser Website.


Gesangscoaching

Gesangscoaching, Stimmcoaching und Vocal Coaching sind Bezeichnungen für Gesangsunterricht im weiteren Sinne.
Die Tätigkeiten eines solchen Gesangscoaches sind nicht genau definiert und hängen von dem individuellen beruflichen Profil des Gesangscoaches ab.

Typischerweise berücksichtigt ein Gesangscoach nicht nur körperliche Aspekte des Singens (Atem, Haltung und Bewegung), sondern auch mentale.

Ein Gesangscoach kann seine Aufgabe auch darin verstehen, jemanden darin zu unterstützen, ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen (z. B. auf eine Vorsingsituation vorzubereiten).

Es gibt Gesangs- oder Stimmcoaches, die ihre Arbeit als ganzheitlich, also über den Aspekt des Singens hinausgehend, verstehen und die mit ihrer Stimmarbeit allgemeine Persönlichkeitsentwicklung fördern wollen. Andere Vocal Coaches wiederum sind eher spezialisiert auf einzelne Aspekte der Stimmarbeit, z. B. auf das Aussprachetraining für eine bestimmte Sprache, auf eine kurzes und prägnantes Vorbereiten auf eine Bühnen- oder Aufnahmesituation etc. 
Beide Bereiche (ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung oder Spezialisierung/Fokus auf einen bestimmten Aspekt der Gesangsarbeit) müssen sich jedoch nicht ausschließen.

Wenn du einen Gesangscoach suchst, schau dir einfach genauer die Profile der Gesangscoaches auf dieser Website an und/oder tritt mit den Gesangscoaches in Kontakt, damit ihr gemeinsam herausfinden könnt, was dein Anliegen ist und ob das Angebot des betreffenden Gesangscoaches für dich passt.


Gesangsunterricht

Gesangsunterricht (oder auch Gesangspädagogik)  ist ein Medium zum Erlernen von Gesang, welches sich auf Grund der langen Geschichte des Gesanges ebenfalls einer langen Tradition erfreut. So lässt sich nachweisen, dass es bereits im antiken Griechenland Gesangsunterricht gegeben hat.
Wichtiger Bestandteil des Gesangsunterrichtes ist die Stimmbildung. Außerdem wird die Persönlichkeit des Schülers ausgebildet, denn das Erlernen von Gesang erfordert Disziplin und Ausdauer und der Vortrag der erlernten Kunst eine gewisse Portion Selbstbewusstsein. Weitere Bestandteile sind die Diktion, in welcher der Sprachausdruck und die Betonung der Worte trainiert wird, und die Liedinterpretation, bei welcher die Auslegung und Umsetzung der in ihrer Aussagekraft beschränkten Partituren geübt wird. Für die Vortragssituation werden meist auch noch Haltung, Mimik und Gestik trainiert, welche einen schönen Gesangsbeitrag abrunden (siehe auch Bühnenpräsenz).

Wer sich für Gesangsunterricht interessiert, kann auf dieser Website einen geeigneten Gesangslehrer finden.


Growling, Screaming, Shouting (Metal)

„Kehlige” Gesangstechniken

Der „kehlige” bzw. gutturale Gesang findet Anwendung u. a. in Subgenres des Metals (Thrash-, Death- oder Black Metal, sowie häufig auch im Pagan-, Folk- und Viking Metal) aber auch im Hardcore Punk (Digital Hardcore, Emo- und Metalcore, im Grindcore-Umfeld), sowie im Industrial-, EBM- und Dark-Electro-Bereich. Er wird durch den Einsatz von (teilweise verzerrtem) Krächzen, Grunzen und Knurren (Grunting und Growling), klarem Rufen (Shouting) oder hohem Schreien bzw. Kreischen (Screaming) erzeugt. Teilweise wird das Screaming als gutturaler Gesang eingeordnet, oft jedoch das Grunting beziehungsweise Growling im Gegensatz zum Screaming als guttural bezeichnet oder letzteres als weniger guttural angesehen.

Eine einheitliche Technik gibt es bei diesen Gesangsstilen nicht. So kann man auch ohne große Übung „schreien“ oder „growlen“, allerdings besteht bei ungestümem Singen die Gefahr einer Stimmbandverletzung (vor allem, wenn der verzerrte Anteil mit den „echten Stimmbändern“ gebildet wird). Diese wird bei Übung und „richtiger“ Technik, d. h. dem Bilden der Verzerrung mit den Taschen- bzw. „falschen Stimmbändern“ aber vermieden bzw. minimiert. So empfehlen einige Sänger dieses Stils professionelle Gesangsstunden, um Gesangstechnik zu lernen, seine Stimme besser kontrollieren zu können, bzw. um die Atemtechnik zu erlernen.

Grundsätzlich haben diese Gesänge Ähnlichkeit mit dem Vorgang beim Gähnen bzw. tiefen, klanghaften Seufzen. Bei den „Growls“ und den „normalen Screams“ verwendet man dabei die normale, volle Stimme. Die „Screams“ sind dabei von der Tonhöhe der Stimme etwas höher (vgl. Tonhöhe beim Brüllen), während die „Growls“ zumeist tiefer sind. Bei diesen ist aber auch eine Höhenvariation möglich, welche durch Verformen des Mundes erreicht wird. So entsteht beim Zusammenziehen (wie beim Sprechen eines „o“) ein tieferer und beim Öffnen (wie beim Laut „a“) ein höherer Ton. Diesen beiden Gesangsstilen stehen die so genannten „high-pitched screams“ gegenüber, welche im Falsett „geschrien“ werden und somit höher als die „normalen Screams“ sind.

Die bekannteste Gesangslehrerin für gutturalen Gesang ist die Amerikanerin Melissa Cross, welche bereits vielen populären Metal-Sängern zu großer Anerkennung verhalf. Einige ihrer Schüler waren z. B. Corey Taylor von Slipknot, Matthew Tuck von Bullet for My Valentine, sowie Randy Blythe von Lamb of God. Große Aufmerksamkeit erlangte sie mit dem Erscheinen ihrer „Zen of Screaming”-Tutorial-DVDs.

Growling

Die Bezeichnung Growling kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ‚knurren‘ oder ‚brummen‘, da es Ähnlichkeit mit dem tiefen Knurren eines Tieres hat - alternativ dazu wird auch die Bezeichnung Grunting (englisch: ‚grunzen‘) benutzt. Ein Vorreiter war hier der tiefe, „bellende“ Gesang von Charles „Evil Chuck“ Schuldiner, dem Sänger und Gitarristen der US-amerikanischen Death-Metal-Band Death, das eigentliche Growling entstand jedoch später unter anderem durch schwedische und Florida-Death-Metal-Bands. In verschiedenen Musikrichtungen (hauptsächlich Grindcore und Death Metal, seltener auch Black-, Gothic-, Doom Metal, sowie Dark Electro und Teilen der schwedischen Electronic Body Music) wird es als Gesang verwendet. Durch die klangliche Fremdartigkeit aber, in welcher die Texte dort wiedergegeben werden, schrecken einige Hörer vor diesen Musikstilen zurück.

Von den meisten Künstlern wird der Growl genauso als Gesang anerkannt wie der „normale“ anderer Musikrichtungen. Bei einer längeren Beschäftigung mit diesem Gesangsstil lernt man auch, die Texte zu verstehen.

Das Growling wird oft verwandt, um die vornehmlich brutalen Texte musikalisch passend wiederzugeben. Man kann dies gut bei Chris Barnes (aktueller Sänger von Six Feet Under) oder George „Corpsegrinder“ Fisher (Cannibal Corpse) hören. Insbesondere im Death Doom und im Gothic Metal, aber nicht nur dort, unterstützt es hingegen die vermittelte Melancholie. Im Gothic Metal ist ein weiblicher Gegenpart in Sopran keine Seltenheit (beispielsweise bei Epica, Tristania, After Forever, oder Theatre of Tragedy).

Das Growling ist von der Tonhöhe meist verhältnismäßig tief.

Screaming

Screaming (engl. für: ‚schreien‘, ‚kreischen‘), vor allem das high-pitched screaming (Kreischen mit sehr hohen Frequenzspitzen), ist von der Tonhöhe her der höchste der gutturalen Gesänge. Eine Vorreiterfunktion nahm hier Quorthon ein, dessen Gesang auf den frühen Bathory-Alben von einem hohen Kreischen zu einem tiefen Krächzen reichte und sich damit sowohl vom hohen, klaren Gesang im traditionellen Heavy Metal als auch anderen Gesangsstilen im extremen Metal deutlich unterschied. Es wird meistens im Black Metal verwendet, um dem an sich schon aggressiven Musikstil auch durch den Gesang zusätzlich Emotionen, wie z. B. Aggression oder „Kälte“ (vor allem im Zusammenhang mit Effekten wie Hall), und Härte zu geben. Benjamin Hedge Olson beschreibt das Screaming in seiner Masterarbeit über Vielfalt, Mystizismus und Identität im Black Metal als „geschlechtsloses, unmenschliches, gequältes Kreischen“. Der Tonumfang kann dabei von sehr hohem Geschrei (high-pitched screaming) bis zu tieferem Gekrächze reichen, das aber nicht die Tiefe des Growling erreicht. Auch im Crunkcore wird Screaming verwendet - dort aber über Hip-Hop-Beats und ohne Verbindung zum extremen Metal.

Shouting

Shouting kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ‚Rufen‘ oder ‚Schreien‘. Beim Shouting werden oft nur die „echten“ Stimmbänder beansprucht oder die Stimme nur zum Teil verzerrt, was dafür sorgt, dass der Schrei klarer erscheint und oft auch der Text besser verständlich ist. Die Tonlage des Shoutings liegt meist auf derselben wie die normale „Sprechstimme“ des Sängers, manche Sänger jedoch (z. B. Tom Araya, Mille Petrozza) verändern das Shouting zu sehr hohem quietschenden Kreischen, das jedoch im Grunde genau so funktioniert wie ein Anheben der Sprechstimme. Das Shouting wird bevorzugt im Hardcore, Thrash Metal und im Metalcore, aber auch in jedem anderen (aggressiveren, emotionaleren) Rockstil eingesetzt. Im Punk zum Beispiel wird häufig die Möglichkeit genutzt, mittels Shouts melodisch zu singen (durch den Anteil, der nicht mit den Taschenbändern gebildet wird). Beim Shouting kann es durch zu starkes Luftpressen und zu kurze Erholungszeiten schnell zu Stimmbandentzündungen kommen.


Growling-Video: